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L'Estaque Cezanne -
Paul Cézanne (* 19. Januar 1839 in Aix-en-Provence; † 22. Oktober 1906 ebenda) war ein französischer Maler.
LEBEN
Paul Cézanne wird am 19. Januar 1839 im südfranzösischen Aix-en-Provence geboren, als Sohn des Hutmachers Louis-Auguste Cézanne und der Anne-Elisabeth Aubert, die am 29. Januar 1844 in Aix heiraten.
Auf dem Collège Bourbon knüpft er 1854 Freundschaft mit Emile Zola und dem späteren Ingenieur Jean-Baptistin Baille. Zusammen werden sie als „die drei Unzertrennlichen“ bekannt.
Es ist die wohl unbeschwerteste Zeit seines Lebens, wo, an den Ufern des Arc, die Freunde ihre Liebe zur Natur, zur Kunst und zur Freiheit entwickeln werden.
Nimmt ab 1857 Unterricht an der Freien Städtischen Zeichenschule. Doch auf Wunsch seines Vaters, der in seinem Sohn traditionell den Erben seiner 1848 gegründeten Bank sieht, immatrikuliert er sich 1859 an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität von Aix für das Studium der Jurisprudenz.
Zola, der im Februar 1858 mit seiner Mutter nach Paris gezogen ist, legt ihm eindringlich nahe, in die Stadt nachzukommen.
Cézanne besteht ein Jahr darauf das erste juristische Examen, schreibt sich aber nicht mehr für das zweite Studienjahr ein.
Er besucht weiter die freie städtische Zeichenschule von Aix und gewinnt im August 1859 dort den zweiten Preis für Malerei.
Der Vater kauft das Anwesen Jas de Bouffan, ehemaliger, barocker Palast des Provinzgouverneurs.
Unter der Bedingung ein ordentliches Studium anzutreten, gibt der Vater seinem Sohn nach und Cézanne folgt im April 1861 Zola nach Paris.
Er bewirbt sich an der École des Beaux-Arts und betreibt an der Académie Suisse Studien, hauptsächlich im Aktzeichnen. Dort trifft er den zehn Jahre älteren Camille Pissarro.
Im September kehrt er enttäuscht durch die Ablehnung an der École nach Aix-en-Provence zurück und arbeitet in der Bank seines Vaters.
Cézanne geht 1862 wieder nach Paris, da er sich nicht mit der Arbeit im Bankwesen abfinden kann. Sein Vater sichert sein Existenzminimum mit einem monatlichen Wechsel von über 150 Franc.
Die „École des Beaux-Arts“ lehnt ihn erneut ab. Er besucht aber wieder die Académie Suisse. „Ah. Die Bohème der sechziger Jahre!“ – So wird er diese bedeutende Zeit der Malerei später preisen, in welcher er fast alle seine Mitstreiter kennen lernt, nach Pissarro auch Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley.
Cézanne arbeitet wie viele seiner Zeit im Louvre nach den Meistern, steht aber genauso unter dem Eindruck Gustave Courbets und Eugene Delacroixs, welche auf verschiedene Weise gleichfalls nach einer Erneuerung der Meister streben.
Der Ausschluss der Werke von Édouard Manet, Pissarro und Monet vom offiziellen Salon 1863, also der Jahresausstellung der Ecole des Beaux-Arts, erregt eine solche Empörung, dass Napoléon III., neben dem offiziellen Salon, einen „Salon des Refusés“ (Salon der Abgelehnten) einrichten lässt. Wie auch in den folgenden Jahren, wird er nicht zum offiziellen Salon zugelassen. Er hält sich im Fischerdorf L'Estaque bei Marseille auf.
Nach einem Jahr in Paris kehrt er 1865 nach Aix zurück. Im Herbst 1866 führt er in Aix eine ganze Serie von Bildern in Spachteltechnik aus (Stilleben und Portraits).
1869 lernt er an der Académie Suisse die 11 Jahre jüngere Buchbindergehilfin Hortense Fiquet kennen, die zum Nebenverdienst als Model arbeitet.
1870 leben Cézanne und Fiquet während des Deutsch-Französischen Krieges in L'Estaque. Nach Ausrufung der Pariser Kommune kehren die beiden im Mai 1871 nach Paris zurück. Dort wird am 4. Januar 1872 der gemeinsame Sohn Paul geboren. Er verschleiert seine nicht standesgemäße Familie vor dem Vater, um das Geld nicht zu verlieren, welches dieser ihm zum Leben als Künstler lässt. Er folgt bald darauf der Einladung Pissarros nach Pontoise im Tal der Oise.
Im Jahr 1874 organisiert maßgeblich Camille Pissarro die erste Gruppenausstellung der Impressionisten, und auch er ist es, der Cézannes Teilnahme gegen die Bedenken einiger Mitglieder durchsetzt.
Die "Impressionisten" sehen im Salon keine angemessene Beurteilung ihrer Werke und empfinden ein Urteil der unvoreingenommen „Laien“ für wichtiger.
Insgesamt werden 165 Werke von 30 Künstlern, darunter Monet, Renoir, Degas, Pissarro, Sisley und Cézanne, ausgestellt. Die Ausstellung wird ein grandioser Negativ-Erfolg. Publikum und Kritiker, für welche „das Ideal“ der École der Beweis für das Vorliegen von Kunst ist, kommen, um ein Gelächter zu veranstalten.
Im Jahr 1876 trifft er den Zollinspektor Victor Chocquet, der, vermittelt durch Renoir, drei seiner Arbeiten kauft und sein erster und treuester Sammler wird.
An der zweiten Ausstellung der Gruppe nimmt Cézanne nicht teil, präsentiert dafür dort ein Jahr später gleich 16 seiner Werke.
Mit Antoine Guillemet wird im Jahre 1882 ein Freund Cézannes Mitglied der Jury des Salons.
Er sieht häufiger Zola, Pissarro, Monet und Renoir. In den Jahren zwischen 1874 bis 1880 pendelt Cézanne zwischen Paris, wo Hortense und sein Sohn wohnen, Aix, Marseille und L’Estaque.
Gegen Ende der 1870er Jahre erfährt der Vater von der lange verborgenen Beziehung zu Hortense und dem gemeinsamen unehelichen Sohn. Er kürzt darauf den Unterhalt und für Cézanne beginnt eine finanziell angespannte Zeit.
Am 28. April 1886 heiratet Cézanne Fiquet. Im Oktober erbt er nach dem Tod seines Vaters dessen Vermögen.
Emile Zola, der den Jugendfreund inzwischen als einen Gescheiterten betrachtet, veröffentlicht seinen Roman „l'Louvre“, dessen armer Held, der Maler Claude Lantier, an der Vorstellung eines unerreichbaren Ideals zerbricht. Cézanne bedankt sich förmlich für die Zusendung der auf ihn gemünzten Arbeit. Der Kontakt der beiden Kindheitsfreunde bricht darauf für immer ab. Er lebt in Paris und zunehmend in Aix ohne seine Familie. Im Januar 1888 besucht ihn dort Renoir. Sie arbeiten gemeinsam. Zwei Jahre später stellt er drei seiner Werke bei der Gruppe der „Zwanzig“ in Brüssel aus.
Im Mai 1895 besucht er zusammen mit Pissarro die Ausstellung Monets (die Kathedrale von Rouen) in der Galerie Durand-Ruel. Er ist begeistert, nennt aber später bezeichnenderweise das Jahr 1868 als Monets stärkste Zeit, als dieser noch mehr unter dem Einfluss Courbets stand. Ambroise Vollard, ein aufstrebender Galerist, durch Monet und Pissarro auf ihn aufmerksam gemacht, eröffnet im November 1895 die erste Einzelausstellung.
Er zeigt eine Auswahl aus etwa 150 Werken, die ihm Cézanne, zusammengerollt in einem Paket, zugeschickt hat. Er fand den damals praktisch untergetauchten Maler nach einer aufwändigen Suche in Paris.
1897 erfolgt der erste Museumsankauf durch die Berliner Nationalgalerie unter dem Direktor Hugo von Tschudi. Es ist eine Landschaftsmalerei „Die Mühle bei Pontoise“. Seine Mutter stirbt am 25. Oktober.
1899: Cézanne lebt von kleineren Reisen abgesehen in Aix, während seine Frau und sein Sohn zumeist in Paris leben. Er verkauft das nun praktisch verwaiste Jas de Bouffan und zieht in das Stadtzentrum von Aix um.
1901 erwirbt er ein Grundstück nördlich der Stadt, wo er nach seinen Bedürfnissen ein Atelier bauen lässt. Nach der Anerkennung durch die Mitstreiter und die Avantgarde der nächsten Generation, beginnt auch die Reaktion des Kunstmarktes.
Den Salon des Indépendants von 1904, wo Cézanne 33 seiner Werke ausstellt, nennt Charles Maurice, „Mercure de France“: „Eine einzige Hommage an Cézanne“.
1906: Kurz vor seinem Tod schreibt er seinem Sohn: „Das Wetter neigt zum Gewitter und ist sehr unbeständig. Ich fühle mich geschwächt, nur die Ölmalerei hält mich aufrecht. Man muß weiter machen. Ich muß also nach der Natur verwirklichen. Alles an Skizzen und Malerei mache ich nach der Natur, ausgehend von den Mitteln, den Empfindungen und Entwicklungen, die das Motiv mir suggeriert, doch ich sage immer dasselbe.“ Cézanne gerät beim Malen vor dem Motiv in ein Unwetter, stark unterkühlt zieht er sich eine schwere Lungenentzündung zu. Eine Woche später, am 22. Oktober 1906, stirbt Cézanne, der die Akademie mit der gleichen Leidenschaft verachtete wie er die Meister liebte, der seine Nachfolger und die Anfänge der Moderne mit wenigen Worten abtat und sich gegen Ende, in einem Wort unter Vertrauten, den einzigen (letzten) Maler nannte, in seiner Heimatstadt Aix-en-Provence.
AUSWAHL VON WERKEN
? 1866, Onkel Dominique als Anwalt (Musée d'Orsay, Paris)
? 1868, Der Zwerg Achille Emperaire (Musée d'Orsay, Paris)
? 1868, Maria Magdalena (Musée d'Orsay, Paris)
? 1873, Das Haus des Gehängten (Musée d'Orsay, Paris)
? 1879, Die Brücke von Maincy (Musée d'Orsay, Paris)
? 1885, Mont Sainte-Victoire
? 1885, Paul Cézanne jr. der Sohn (Musée de l'Orangerie, Paris)
? 1885, Die Gegend um Jas de Bouffan
? 1886, Hortense, (Sammlung Bührle, Zürich)
? 1887, Madame Cézanne
? 1887, Haus mit rotem Dach
? 1888, Weg in Chantilly, (Sammlung Berggruen, Berlin)
? 1895, Stillleben mit Zwiebeln (Musée d'Orsay, Paris)
? 1895, Blick auf das Meer (L'Estaque)
? 1895, Große Kiefer und rote Erde
? 1895-97, Fünf badende Frauen (Kunstmuseum Basel)
? 1900, Äpfel und Orangen (Musée d'Orsay, Paris)
? 1901, Die Montagne Sainte-Victoire
? 1902, Junges Mädchen mit Puppe, 1902-04, (Sammlung Berggruen, Berlin)
? 1902, Blick auf Aix von Les Lauves, 1902-04, (Sammlung Berggruen, Berlin)
? 1904, Das Gebirgsmassiv Sainte-Victoire
? 1905, Die Großen Badenden (1898-1905)
? 1906, Bildnis des Gärtners Vallier, (Sammlung Berggruen, Berlin)