Es scheint ein zweitrangiges Element des Rahmens zu sein. Es steht niemals im Vordergrund, aber es ist für das Ergebnis der Einrahmung sehr wichtig, obwohl sein Wert erst nach einer gewissen Zeit in Erscheinung tritt.
Wie gestaltet man die Rückseite des Bildes? Man kann verschiedene Materialien verwenden, die jedoch hauptsächlich eines gemeinsam haben: die Steifheit. Die Bildrückwand soll nämlich dazu dienen, das eingerahmte Bild steif zu halten. Die verschiedenen Materialien, die man verwenden kann, haben unterschiedliche Merkmale und sind daher je nach den Umständen mehr oder weniger geeignet. Wir möchten sie hier der Reihe nach untersuchen.
Grauer Karton
Eine Umfrage von uns hat ergeben, daß grauer Karton für
die Bildrückseite am häufigsten verwendet wird, und zwar
von ungefähr der Hälfte der befragten Einrahmer.
Grauer Karton ist in verschiedenen Stärken erhältlich. 3
mm starker Karton wird am häufigsten verwendet, obwohl
für kleine Bilder (z. B. 30x40) auch eine geringere Stärke
geeignet ist. Die Steifheit erhöht sich natürlich mit
zunehmender Stärke. Im Handel gibt es grauen Karton von
unterschiedlicher Qualität: steifere oder weniger steife,
schwere oder weniger schwere Kartons. Ein leichter Karton
ist trockener und steifer. Ein Karton von schlechter Qualität
wird beim geringsten Temperaturwechsel schlaff und biegt
sich.
Ein typisches Merkmal des grauen Kartons ist seine
Hygroskopizität, also die Tendenz, die Feuchtigkeit der
Umgebung zu absorbieren. Es besteht also die Möglichkeit,
daß sich der Karton, nach dem Einrahmen des Bildes,
verformt.
Grauen Karton kann man mit einem Messer schneiden,
wobei man mehrmals am gleichen Schnitt entlangfährt. Es
wäre jedoch vorzuziehen, einen Kartonschneider zu
verwenden. Seltsamerweise besitzen nur wenige Einrahmer
einen Kartonschneider.
Einrahmer, die sehr viel Karton verwenden, könnten bereits
zugeschnittene Kartons in den gängigsten Standardmaßen
bereithalten (60x80, 50x70, 40x50, 30x40 usw.). Dadurch
wird Zeit gespart und kein Material verschwendet. Einige
Lieferanten, wie z.B. Rinaldin, liefern graue Pappe auch in
zugeschnittenen Standardmaßen.
Was die Konservierung betrifft, ist der graue Karton
keineswegs säurefrei und eignet sich daher nicht zum
Einrahmen von wertvollen Kunstdrucken und Kunstwerken
auf Papier; man müßte ihn zumindest durch eine Barriere
aus säurefreiem, kartonstarkem Papier von dem
Kunstdruck isolieren.
Medium density
Dieses Material gibt es im Bilderrahmensektor erst seit
kurzer Zeit. Es wird fast ausschließlich für rahmenlose
Bildhalter und Fertigrahmen in großen Serien verwendet.
Das Hauptproblem ist das Schneiden. Es muß nämlich
gesägt werden, deshalb wird von einer gelegentlichen
Verwendung abgeraten.
Wellpappe Mit Papier überzogene Schaumstoffplatten Sperrholz Passepartoutkartons
In den letzten Jahren hat die Verwendung von Wellpappe
als Rahmenrückseite konstant zugenommen.
Ihr interessantestes Merkmal ist ihre Leichtheit: sie kann
mit einem Messer problemlos geschnitten werden.
Außerdem ist Wellpappe ziemlich steif, vor allem bei
großen Stärken.
Ihr Schwachpunkt besteht in dem Risiko, daß die Wellen
auf der Vorderseite des Bildes sichtbar werden können.
Wellpappe kostet viel weniger als grauer Karton, und dies
ist ein weiterer Pluspunkt.
Wellpappe ist nicht säurefrei und darf also nicht für
wertvolle Kunstdrucke verwendet werden.
Seit kurzem gibt es im Handel auch einige säurefreie
Typen.
Dieses Produkt wird von den Einrahmern sehr geschätzt,
da es sehr leicht und steif ist.
Der größte Vorteil der Schaumstoffplatten ist, daß sie leicht
und ohne Anstrengung mit einem einfachen Messer
geschnitten werden können.
Der Schnitt mit dem Kartonschneider ist allerdings ziemlich
schwer, denn die Platte wird leicht zusammengedrückt.
Bei sehr großen Bildern muß man auf Sperrholz
zurückgreifen, denn es ist das einzige Material, das in
großen Formaten verfügbar und gleichzeitig steif genug ist.
Das Hauptproblem ist das Sägen. Wenn der Lieferant kein
Sperrholz liefern kann, das bereits auf die gewünschten
Maße zugeschnitten ist, kann man versuchen, es selbst mit
einer Metallsäge zu schneiden.
Passepartoutkarton kann bei kleinen Formaten (bis zu 30
x 40) auch für die Bildrückseite verwendet werden. Man
könnte z. B. die Kartonstücke nutzen, die aus dem
Zentrum des Passepartouts herausgeschnitten werden.
Da Passepartoutkarton nicht sehr dick (im allgemeinen
1,5 mm) und steif ist, ist er für große Bilder nicht
geeignet.