Hier haben wir einen der lästigsten Mängel, der zudem sehr schwer vermeidbar ist. Dieser Artikel enthält eine Reihe von Tipps, wie man solchen unliebsamen Überraschungen Abhilfe schaffen, aber vor allem vorbeugen kann.
Sie haben das Bild schon mit Schutzpapier versehen, das
Etikett auf die Rückseite geklebt und wollen das Bild jetzt
einpacken. Plötzlich merken Sie, daß sich unter dem Glas,
genau in der Mitte des Passepartout, ein Haar befindet.
Dieses unangenehme Gefühl hat wohl jeder Einrahmer schon
einmal gehabt. Darüber tröstet auch die Tatsache nicht hinweg,
daß auch Chirurgen zuweilen ein Stück Verbandmull im Bauch
des Patienten vergessen.
Was kann man in einem solchen Fall tun? Das hängt von den
Umständen ab.
Es handelt sich nicht immer um ein Haar. Manchmal befindet
sich unter dem Glas ein Kartonstückchen, aber es kann auch
ein Glassplitter sein, ein Faden vom Passepartout-Stoff, eine
Klammer oder ein Nagel der Fixierpistole oder auch ein Haar
von Ihrem Wollpullover.
Wahrscheinlich hat jeder Einrahmer ein anderes Wort für diesen
verflixten kleinen Eindringling.
Amerikanische Einrahmer nennen ihn oft "fish" (Fisch),
vielleicht deshalb, weil die Versuche, den 'Fisch'
herauszuziehen, an das Angeln mit dem Angelhaken erinnern.
Wir nehmen der Einfachheit halber an, daß es sich um ein Haar
handelt, und von einem Haar werden wir also auch sprechen.
Wenn sich das Haar im unteren Teil des Rahmens befindet,
dann versuchen Sie, es unter dem Rahmen verschwinden zu
lassen, ohne den Rahmen abzumontieren.
Manchmal genügen kleine Hiebe auf das Glas. Sobald das Bild
aufgehängt ist, bleibt das Haar für immer unsichtbar unter dem
Rahmenfalz.
Wenn der Kunde jedoch das Bild beim Transport auf den Kopf
stellt, dann kann es sein, daß sich das Haar verschiebt und
sichtbar wird. Diese Lösung ist daher nur dann zu empfehlen,
wenn Sie nach dem Verstecken des Haares den Rückwand-
Karton fest gegen den Rahmen drücken, damit das Haar
gefangen bleibt. Dies ist jedoch schwierig, wenn Sie auf der
Rückseite schon Schutzpapier angebracht haben.
Sie köinnen versuchen, den Rahmen teilweise abzumontieren,
indem Sie die Klammern, die den Karton festhalten, nur dort
entfernen, wo sich das Haar befindet; danach versuchen Sie
das Haar herauszuziehen. Dafür gibt es verschiedene
Methoden:
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Sie drücken den Karton nach hinten, um den Druck gegen das Glas zu lockern: das Haar fällt aus dem Rahmen heraus. |
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Sie saugen das Haar auf, indem Sie die Mündung eines Staubsaugers in die Öffnung führen, die durch das Nachhinten- Drücken des Rückwand-Kartons entstanden ist. |
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Eine Variante zum vorigen System (für diejenigen, die keinen Staubsauger haben) besteht in einem Doppelklebestreifen, der an der Spitze eines Kartonstreifens angebracht wird. Der Kartonstreifen wird in den Rahmen hineingeführt, so daß das Haar am Klebestreifen hängenbleibt. Anstelle des Doppelklebestreifens könnte man auch ein Plastikstück verwenden. Einige Materialien, wie z. B. Plastik, werden nämlich elektrostatisch, wenn sie gerieben werden, und wirken somit wie ein Magnet, der kleine Teilchen anzieht. |
Ein in diesen Fällen sehr nützliches Hilfsmittel wird von Rinaldin mit dem Bestellcode 5365 angeboten. Es handelt sich um ein Set mit drei 30 cm lange Werkzeuge, die dazu dienen, Staubreste oder anderes Material, das sich im Inneren des Rahmens befindet, zu entfernen. Im Lieferumfang sind auch ein Fläschen Reinigungsmittel und ein antistatisches Tuch, um die Werkzeuge nach Benutzung zu reinigen, enthalten.
Oft ist die beste - aber leider auch aufwendigste und zeitraubendste - Lösung die, den Rahmen ganz abzumontieren, zu reinigen und neu zu montieren. Dies gilt vor allem für wertvolle Bilder, bei denen man nicht auf riskante Hilfsmittel zurückgreifen kann.
Vorbeugen ist besser Tipps: 1. Die Bilderöse muss vor dem Montieren des Rahmens
angebracht werden. Die Hammerschläge erschüttern nämlich
den Rahmen sehr stark und es würden sich Staub und
Materialteile vom Bild auf dem Glas absetzen. 2. Nach dem Reinigen des Glases, sollte man den Staubsauger
über das Glas führen, damit eventuelle Reste des Tuches oder
des Papiers, mit dem das Glas gereinigt wurde, entfernt
werden. Wenn nämlich die Glasscheibe bei Reinigen bereits im
Rahmen positioniert sind, können sich Reste in den Ecken
ansammeln. 3. Auch das Bild selber (Gemälde, Kunstdruck oder Stickerei)
sollte vor dem Einsetzen in den Rahmen mit dem Staubsauger
gereinigt werden. Das Abbürsten st nicht so gründlich wie das
Staubsaugen. 4. Die Rahmenrückseite staubsaugen, nachdem der Karton
befestigt worden ist, schliesst aus, dass eventuelle Kartonreste
in den Rahmenspalten bleiben und unter das Glas gelangen. 5. Den fertig montierten Bilderrahmen sollte man nicht lange
mit der Vorderseite nach unten liegen lassen. Kleine Teilchen
des Bildes (vor allem bei Kohlezeichnungen) könnten sich lösen
und auf dem Glas absetzen.
Es gibt zwar für jedes Problem ein Heilmittel, aber vorbeugen
ist doch besser als heilen.
In erster Linie ist es wichtig, daß die Werkstatt und vor allem
der Arbeitstisch stets sauber gehalten werden.
Der Arbeitsraum darf nicht staubig sein. Das Sägen der
Bilderrahmen darf nicht in der Nähe des Arbeitstisches
ausgeführt werden, auf dem die Bilder montiert werden.
Obwohl die Säge einen Absauger hat, kann nicht der ganze
Staub aufgesaugt werden, und der restliche Staub lagert sich
auf allen Gegenständen in der Nähe der Säge ab.
Der Arbeitstisch ist ständig sauber zu halten. Auf der
Arbeitsfläche nisten sich nämlich verschiedene
Bearbeitungsreste ein: Klammern, Glassplitter, Kartonstücke
usw.
Wer einen Staubsauger besitzt, muß die Arbeitsfläche oft mit
dem Staubsauger reinigen, andernfalls muß man die
Arbeitsfläche abbürsten und energisch abreiben, damit
sämtlicher Schmutz entfernt wird.
Auch die Kleidung des Einrahmers muß sauber und staubfrei
sein, um zu vermeiden, daß Schmutz in das Bild gelangt. Wenn
der Einrahmer Haare verliert, dann muß er ganz besonders
darauf achten, daß sie nicht in den Rahmen gelangen.